Claras Allerleiweltsgedanken

Der Görlitzer Park – 2

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Ich wollte eure Zeit ja nicht zu sehr strapazieren, deswegen gibt es noch einen zweiten Beitrag über den Görlitzer Park-Besuch. Es war an dem Tag wunderschön warm für einen Oktobertag, einiges über 20 °. Viele liefen nur dürftig bekleidet herum oder machten ihre Körperertüchtigungsübungen nur in der Turnhose.

Doch dann kam eine ältere Frau, vielleicht die Oma, mit ihrem ca. 2-3 jährigen (Enkel-)Kind zum Spielplatz. Das Mädchen hatte eine dicke Jacke an, trug Strumpfhosen und Stiefel und zu allem Überfluss auch noch Mütze und Strickhandschuh. Ich dachte, es bekommt jeden Augenblick einen Hitzschlag. – Den Sachen nach zu urteilen war das kein deutsches „Gespann“. Hättet ihr etwas gesagt, um dem Kind Erleichterung zu verschaffen? Ich habe lange, lange überlegt, habe es dann aber doch nicht gemacht.

Als ich plötzlich diese wunderschöne „Reifenqueen“ bei ihrer Darbietung sah, musste ich sie einfach fotografieren und dann filmen. Sie war begeistert, dass ich so begeistert war – aber ihr englisch und mein deutsch gaben keine lange Unterhaltung her. Und ihr bemerkt hoffentlich, dass es fliederfarbene Reifen sind, mit denen sie auftritt.

Hier ist das Filmchen davon – ich hoffe, es gefällt euch genau so gut wie mir – nicht der Film, sondern die Artistin.

Aber das war nicht das einzige, was an Kunst geboten wurde. Ein noch sehr junges Mädchen ging mit einer langen „Stange“ um, als hätte sie einen Bleistift am Finger. Ich konnte mich gar nicht satt sehen – das war Kunst ohne Eintrittskarte.

Der letzte der drei Künstler war der unspektakulärste, deswegen kommt er auch zum Schluss. Mit großer Liebe und Zartgefühl lockte er aus seinen beiden kleinen Trommeln immer wieder neue Rhythmen hervor. Ich bin ja nicht als die musikalischste bekannt, aber das hat mir gefallen, weil keine lauten hohen Töne dabei waren.

In dem Park war deutsch sicher die am wenigsten vertretene Sprache. Ich sah einen jungen Mann, der mit großer Begeisterung die blauen Schlehen pflückte. Ich selbst hatte die ja noch nie verarbeitet – ich glaube, zu Ehezeiten mein Ex auch nicht. Jedenfalls hatte ich mal gehört, dass man die erst nach dem ersten Frost abernten sollte. Kühn sprach ich ihn an – aber da kam eine Sprache raus, die ich nun gar nicht verstand. Aber er muss mich doch halbwegs verstanden haben, denn er meinte irgendwas von „freezer“, was ich dann als Eisfach des Kühlschranks wertete.

 

Tja, damit wären wir fast am Ende angelangt, wenn mich nicht auf dem Rückweg noch dieser „Bodenakrobat“ gefesselt hätte.

Mit diesem Foto ging ich aus dem Park hinaus und war dann auch relativ schnell zu Hause, wenn ich den Schmaus in einem Hühnerschnellimbiss nicht rechne.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

34 Kommentare zu “Der Görlitzer Park – 2

  1. Bei soviel hervorragender Action fahren Sie noch nach Marokko? 😉

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  2. Hallo Clara, vielen Dank für Deine Berichte aus dem Görli. Dieser Park ist ja in ganz Deutschland verrufen. Da ist eine andere Berichterstattung sehr schön zu lesen. Heute morgen (eher Mittag, bin Langschläferin) war ich wieder da. Herrliches Herbstwetter aber ich war dann doch genervt, weil meine liebe Hündin Patti mal wieder nur auf Futtersuche war. Sie findet immer etwas obwohl der Park jeden Morgen von der BSR gereinigt wird. Aber wie du ja weißt, steht am Parkeingang – also an meinem Eingang. Es gibt ja mehrere – das Hühnerhaus. Dem entsprechend finden sich immer leckere Reste. Den Britzer Garten liebe ich auch. Leider war ich in diesem Jahr noch nicht da. Er ist so wunderschön.

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    • Hallo Ursula, ich bin gerade im Britzer Garten, aber heute ist er besonders wunderschön voll. Es gibt gleich zwei Events, um dieses moderne Wort zu benutzen die Kinder beziehungsweise ihre Väter wollen ihre Drachen steigen lassen und im modellboothafen wimmelt es nur so von Schiffen. Also erst einmal einen lieben Gruß aus dem Süden Berlins

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    • Ich bin auch ein langschlaftier. jetzt hier bin ich froh, dass ich mir meinen Kaffee mitgebracht habe. Nicht wegen des Geldes, sondern wegen der endlos langen Schlangen am Kiosk.

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  3. Wow!
    Das pralle Leben! Man stelle sich vor, es wäre kühl und regnerisch…
    Deine „Aufbereitung“ finde ich meisterschaftlich. Man bekommt einen sehr lebendigen Eindruck vom Geschehen in bestimmten Parkecken!

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    • Wäre es kühl – aber nicht regnerisch – würde der „Yogist“ oder Bodenturner sicherlich lange Kleidung tragen – dabei steht ihm doch die FastFreikörperkultur sehr gut.
      Das kleine Mädchen mit der Oma wäre dann allerdings im Vorteil uns gegenüber.
      Ich hatte heute eine mehr als einstündige Befragung. Ich mache seit Jahren bei diesem Institut mit – es geht über Bildung und so im Alter. Heute hatten sie so ein paar Charakterfragen. Ich sollte mich mit vorgestellten Charakteren identifizieren oder auch nicht. Und da ging es u.a. auch um gelobt werden. Ich nur als Antwort: „Eine Löwin wird immer gern gelobt“ – und deswegen danke ich dir, dass du das so prompt in die Tat umsetzt.

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  4. Parks sind um die Jahreszeit großartig. Nachdem wir alle seit Wochen das letzte schöne Wochenende genießen…. Und die Art Park, in der es künstlerische Darbietungen gibt und die Gelegenheit alle möglichen Sprachen zu üben oder erst kennen zu lernen mag ich auch sehr.

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    • Heute habe ich mich beim Parkbesuch wieder „zu Hause“ gefühlt, denn ich war im Britzer Garten – bei Hochsommerwetter.
      Nicht nur langsam, sondern schon ziemlich lange kommt mir das Wetter unheimlich vor.

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  5. Liebe Clara!

    Bei Deinem Parkbesuch hattest Du wirklich perfektes Wetter, um mit dem Prinz Lumix auf Safari zu gehen. Da lohnt es natürlich, wenn man auch Filme macht. Ein gratis-Zirkus ohne Elefanten, aber mit Hund. Der hat ja alles in allem ganz gespannt zugeschaut, als die Dame mit ihren Reifen gespielt hat. Wobei mir sein Herrchen noch mehr Interesse zu haben schien. 🙂 Das Vogelgezwitscher im Hintergrund finde ich besonders schön. Das hört man bei uns hier auch gerade sehr häufig. Auch ohne Akrobaten. Aber Zirkus veranstalte ich auch ganz alleine 🙂

    Liebe Grüße aus der Manege
    Mallybeau

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