Claras Allerleiweltsgedanken

Reiseeindrücke aus Süddeutschland – München – 1

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Ein Unglück kommt selten allein

Jetzt möchte ich mich sofort erklärend entschuldigen. Mit dem „Unglück“ meine ich nicht die Reise und der Begriff „Unglück“ ist sowieso falsch gewählt.

Das mit dem Fotoapparat war schusselige Vergesslichkeit oder etwas ähnliches und das heute mit den Brühfüßen war Handwerkermängelarbeit. Was ist passiert. Ich kochte in einem großen Topf einen fast eben so großen Blumenkohl. Ich wollte ihn in ein großes Sieb abgießen und brüllte plötzlich auf – ich hatte mir das sehr heiße Wasser über die Zehen gegossen – dachte ich zumindest. Nach intensiver Kühlung in der Badewanne setzte ich ganz vorsichtig mein Werk fort – hatte aber zuvor die große Pfütze aufgewischt. Ich goss das restliche Wasser ab – diesmal nicht auf die Füße, aber auf der Erde war wieder eine große Pfütze. Ich zweifelt FAST an meinem Verstand. Zuerst nahm ich an, die Geschirrspülmaschine ist undicht und lässt das Restwasser auslaufen. Da die Pfütze aber warm war, machte ich den Schrank auf und sah das:

Panik bekommen, denn ohne Abfluss ist keine Geschirrspülmaschine einsetzbar, kein Wasserhahn in der Küche benutzbar. – Sohn war bereit, mir telefonische Reparaturanleitung zu geben, die mir vom Prinzip her selbst klar war. Aber ich konnte mit den angebrühten Zehen nicht auf der Erde knien – also machte es mein allerliebster Hausmeister.

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Meine Reiseberichterstattung begann bei Fb mit diesem Foto:

Ich sitze im richtigen Zug auf dem richtigen Platz mit dem richtigen Getränk vor der Nase und dem richtigen Text im eBook.

Keine Fotobeschreibung verfügbar.
Gegen 14 Uhr stieg ich im Münchener Kopfbahnhof aus dem Zug. Meine Gast“mama“ Mitzi musste noch arbeiten und wollte mich gegen 18 Uhr begrüßend umarmen – ich sie aber auch. Also packte ich mein Miniköfferchen in die Gepäckablage, löste eine Tageskarte für den Münchener Verkehrsverbund und machte mich auf den Weg. Der Marienplatz mit seinen imposanten Gebäuden war das erste Ziel. Da die Fotos davon verloren gingen, gibt erst morgen die nachgemachten Originale.
Als ich das auf der S-Bahn-Anzeige las, grübelte ich doch gleich, ob ich meinen Tagesplan umstelle.
Ich stellte fest, dass die Bayern allgemein und die Münchener im besonderen urige Leute sind, die fest in ihrem Heimatboden verwurzelt sind.
Die viel gerühmten Dirndl gab es nur an Servierkräften zu bewundern, die Straßenbevölkerung war weitestgehend dirndlfrei, aber in Mitzis Kleiderschrank sah das anders aus, wie ich später feststellen konnte.
Was habe ich so von CSU-Politikern in den letzten Jahren erfahren:
Großes Maul
und manchmal ein Benehmen, was mit diesem Tier zu vergleichen ist:

Zum Trost für mich stand an vielen Stellen auch der bayrische Löwe (= Clara Himmelhoch) herum.

Damit Mallybeau nicht traurig ist, stand auch eine (schwäbische) bunte Kuh herum.

Irgendwann fuhr ich zum Isartor
und war dann so erschöpft – unter anderem durch die Temperaturen – dass ich auf einer Bank rastete und eine zünftige (bayrische) „Brotzeit“ machte.
Der Pfeil soll euch sagen, dass das die Stelle ist, wo sich der Prinz und ich entlobten oder haben scheiden lassen.
Unmittelbar in der Nähe ist der Viktualienmarkt. Dort sind Preise, die einem Berliner „Mädel“ die Tränen in die Augen treiben. Wahrscheinlich schlagen die Händler die Verluste durch nicht verkaufte Waren wegen überhöhter Preise von vornherein auf die Preise drauf.

Mit dem letzten Foto habe ich bei Fb eine Umfrage gemacht, ob ich den Mix selbst essen soll oder lieber verschenke. – Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, denn fast alle meinten, ich solle es lieber verschenken.

Und dann kam er, der Moment, dass ich endlich die Frau sehen sollte, von der ich schon so viel gelesen hatte. Ich stieg aus der U-Bahn, nachdem ich am Hauptbahnhof einen Koffermarathon zur U2 hinter mich gebracht hatte, und erkannte sie gleich und sofort auf einer Bank sitzen. Da es ja kein „Date“ werden sollte, schreibe ich nicht: „Liebe auf den ersten Blick – LadeB“, sondern „Sympathie sofort“ – lasse hier aber die Abkürzung weg.  In ihrer wirklich sehr schönen Wohnung ab es als erstes einen Espresso, zu dem sich auch noch eine andere langjährig bekannte Bloggerin gesellte.

Als ich die Wohnung genauer in Augenschein nahm (literarisch ausgedrückt), merkte ich, dass ich in das Reich der unzähligen Bücher und gerade noch zählbaren Espressokannen gekommen war, in dem die „Queen of Bavarian Dirndl“ klug und umsichtig herrscht. Da denke ich, dass meine „two handmade books“ in eine liebevolle Umgebung gekommen sind.  – Ein wenig zierte ich mich – sogar in echt – als ich das Schlafgemach von Mitzi bekam – aber sie überzeugte mich.

Am Abend bin ich dann mit Mitzi zur Isar mit ihren Steinstränden gegangen.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

15 Kommentare zu “Reiseeindrücke aus Süddeutschland – München – 1

  1. Wenn mein Geschirrspüler nicht so tut, wie er tun sollte, brauche ich zum Glück keinen Handwerker … dann muss ich zum Arzt … 😉

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    • Zum Glück, Herr Ösi, ist das Leben in all seinen Facetten so unterschiedlich. Mein Geschirrspüler kommt in den Rang eines Lieblingsgerätes, da ich sonst beim Abwasch immer Kreuzschmerzen hatte und dann wirklich zum Arzt musste.

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  2. „Queen of Bavarian Dirndl“…das gefällt mir! Mehr noch, dass es dir bei mir gefallen hat. Die Kuh hätte ich für Mallybeau längst einmal fotografieren sollen. 😉

    Um dich zu beruhigen, am Viktualienmarkt erledigt der durchschnittliche Münchner auch nicht seine Wocheneinkäufe. Eher, wenn es mal was besonderes sein soll.
    Liebe Grüße aus dem Süden.

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    • Liebe Mitzi, danke, dass du mir meinen „Kuhraub“ nicht verübelst. Ich hatte extra nicht geschrieben, dass sie bei dir steht, weil ich nicht wusste, ob dir das gefällt. – „Der Raub der Sabinerinnen“ wäre ja strafwürdiger gewesen.
      Es gibt ja nicht nur solche Einrichtungen wie den Viktualienmarkt in München – für Berlin ist ja eine Etage im KdW das beste Beispiel dafür. Aber auch in Schuhgeschäften oder für Handtaschen oder Uhren kann man Geld ausgeben, was der normale Mensch kaum in einem Jahr verdient. Ich meine – die Schere zwischen Arm und Reich klafft ganz schön auseinander.
      Gestern erlebte ich einen Autokorso wegen einer türkischen Hochzeit – es waren mindestens 20 oder sogar noch mehr Autos – kaum einer in der Mittelklasse, alles vom Feinsten. Türken wissen vielleicht noch besser als wir, wie man mit alten Autos Geld macht. – Ich habe es selbst ja einmal erlebt, als ich nach Heikos Tod vollkommen unbedarft einen VW Golf kaufte, bei dem sich nachher rausstellte, wie viele verdeckte Unfälle und Mängel der wirklich hatte.
      Was ich mir so auf dem Markt angesehen habe, war ja eben nicht „was besonderes“, sondern ganz normales Obst – Kirschen, Aprikosen oder sonstiges. Ich sehe immer und immer wieder, ich bin mit meiner 40jährigen Prägung in einem relativ „armen Land“ fast schon allergisch gegen Luxus.
      Ebenfalls Grüße aus dem Süden – aber dem Süden von Berlin – von Clara

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      • Die Schere klafft zweifellos immer weiter auseinander und es ist eine Schande, dass so wenig dagegen getan wird. Das Einkaufen am Viktualienmarkt kann man, im Gegensatz zu den Mieten in München, wenigstens umgehen. Der ist auch schön, wenn man nur riecht und schaut.
        Liebe Grüße

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  3. Liebe CC,
    Borstiger Blumenkohl verbrüht Berlinerin Füße – Hausmeisterrettung in letzter Viertelstunde! So oder so ähnlich würde es wohl die größte Dreckschleuder des Landes verschlagworten. Wie gut, dass Du die Berichterstattung übernimmst.
    Der Münchenmitzibesuch klingt fabelhaft und irgendwie genau so wie ich es mir ausmalte und wünschte.
    Liebe Grüße von Amélie

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    • Hallo, meine liebe Amélie Karfunkelfee, schön, dich hier bei mir in München zu begrüßen. Ich weiß 101 %ig, du hättest ein aufmerksameres Auge auf meinen Prinzen gehabt als ich selbst – und er wäre jetzt noch in meiner Schublade – aber so macht er vielleicht jemand anderes glücklich. Es sei denn, irgendwelche Junkies haben für einen Schuss verschleudert.
      Ich werde mahl deinen ersten B-Satz umändern: „Brühheißes Blumenkohlwasser bespritzt Berlinerin barfüßige Beinunterenden“ – kein typischer Satz für die Dreckschleuder auf dem Zeitungsmarkt – vor allem nicht schlimm genug. – Alles wieder schon längst okay – es war GsD eben doch nur oberflächlich.
      Die Berichterstattung von dem fabelhaften Münchenmitzibesuch geht ja noch etwas weiter, denn ich bin ja unverschämter Weise gleich 3 Nächte in ihrem Bett geblieben 🙂 😉 – um keine Gerüchte aufkommen zu lassen, sie lag derweil in einem anderen.
      Ganz liebe Grüße vom großen B zum kleinen B und von Clara

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      • …ach, Duuuu…freu mich schon auf die Berichte! Dirndls finde ich übrigens wunderhübsch – wem sie gut stehen. Ich jedenfalls sehe leider in einem Dirndl aus wie schief reingehängt und dann vergessen. Du müsstest ganz klar etwas mit Lila drin tragen.
        Und schön wie Du über Deinen entfleuchten Prinzen philosophierst. Klingt vernünftig.
        Ich schiele hier nach Regen. Die Wolken hängen hier ab, chillen oder so. Aber kommt kein einziges winziges Tröpsken, so gar überhaupt nix raus! Nur so’n oller Wind, pfff…
        Na ja.
        Jammern hilft ja nüscht…
        Herzlichst ins dicke B grüßend,
        Amélie

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        • Liebe Fee (das ist für mich nach wie vor im Blog die schönste Anrede), zu dem Thema Dirndl ist mein Standardsatz: „Da habe ich nicht genügend Holz vor der Hütte“ – es ist wohl unschwer zu erkennen, dass sie nicht mein Geschmack sind. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass Kleider eh nicht zu meinen Lieblingsstücken zählen, oder gar Kostüme – die Zeit ist lange vorbei.
          Ich weiß, dass Wetterjammern nichts hilft – aber ich habe wirklich schon bei jedem Tropfen Wasser, den ich aus meiner Leitung fließen lasse, ein schlechtes Gewissen.
          Lieb grüßt die Clara

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  4. Am Marienplatz gibt es diesen Riesenbuchladen mit dem hübschen Lesecafe…
    Träum….München mag ich!
    Schön, diese Reportage. Nur das mit dem heißen Schreizehenwasser fällt aus dem Rahmen.

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  5. Liebe Clara!

    Das ist ja schon fast grotesk. Kaum zu Hause, muss der Handwerker wieder ran 🙂
    Von Deinem Prinzenmissgeschick hattest Du ja bereits berichtet. Wirklich schade, wenn man so einen lieben Weggefährten plötzlich hergeben muss. Aber Du hast mit Deinen Handyfotos wieder das Beste aus der situation gemacht, wie man auch an den tollen Tierfotos sehen kann. Wie schön, dass Du wie immer an uns alle denkst und ich sogar eine wunderbar bunte Kuh abbekomme. Danke 🙂
    Dass Du von Mitzi bestens umsorgt wurdest, glaube ich sofort. Alles andere hätte mich auch schwer gewundert. So ist die Ankunft in München trotz Prinzverlust doch noch mit einer schönen Begrüßung ausgegangen. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung und wünsche Deinem Brühfuß gute Besserung 🙂

    Liebe Grüße
    Mallybeau

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    • Du arme, liebe Mallybeau, du musst immer am längsten auf eine Antwort warten – das liegt daran, dass ich dir immer (fast) nur vom Computer antworten will, weil es mehr Text wird. Bei anderen spreche ich ganz blitzschnell einen Antwortkommentar in mein Handy und ab die Post. – Aber bei dir wäre das einfach nicht möglich, weil ich so viel labern (= klugschietern) will und muss.
      Der Koch hat doch wohl einen Knall – der will doch nicht etwa mit seiner Kelle die arme Maus in die kochendheiße Brühe schubsen – den bringe ich vor das Tierschutzrechtsgericht – auch Mäuse haben Rechte.
      Ich würde erst bei Ratten panisch werden – aber dann auf keinen Fall in die Suppe, denn Lebensmittel soll man nicht wegwerfen – und fast immer halte ich mich daran. Aber Rattensuppe wäre ein Unding.
      Ich werde 2019 zum Handwerker-Unding-Jahr küren – der Name muss noch eleganter werden.
      Heute Nachmittag bekomme ich ganz plötzlich lieben Besuch und muss mich schon wieder beeilen, da ich noch was einkaufen muss.
      Im Kalender bei mir steht: 9. August „Prinz Lumix II kaufen“
      Der Brühfuß war noch am gleichen Abend wieder heil – ich habe ihn lange genug in kaltem Wasser gebadet.
      Und jetzt: Und tschüss sagt
      Clara

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  6. Mit Schubeck ohne h hast du mich ein wenig in die Irre geführt. Aber was sollte ich in diesem überteuerten Lokal?

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    • Natürlich habe ich mir gleich den Link angesehen und einen ähnlichen Brechreiz wie u.a. auf dem Viktualienmarkt bekommen: In Deutschland gibt es so unendlich viele wohlhabende, reiche und stinkreiche Leute, die schon nicht mehr wissen, was für idiotische Brühen und Salze und sonstwas sie für ihr Geld kaufen sollen. An Arme und Bedürftige denken sie nur im Zusammenhang mit Steuerersparnis. Manchmal finde ich die Wahnsinnsvielfalt und den Überreichtum in Deutschland einfach nur zum Kotzen – und das hat wirklich NICHTS mit Neid zu tun.
      Oft habe ich überlegt, was ich verändern würde, wenn ich eine Million oder sogar mehr gewinnen würde: WENIG. Allerdings eine Wohnung in einer ruhigeren Gegend mit mehr Grün und einer guten Alltagsstruktur und keine Treppen vom Fahrstuhl aus, einen bezahlten Umzug mit AllesService und Handwerker, die gut arbeiten.
      Kein Auto, keine Rolex, keine Markenkleidung.

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