Claras Allerleiweltsgedanken

Der Berliner ist …

19 Kommentare

… immer er selbst –

außer er wird von der Polizei gesucht.

Auf einem wetterbedingt kurzen Spaziergang im Kiez kamen mir so einige Eigenschaften der Berliner bekannt vor. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten, habe mich jedoch auf meine Lieblingszahl 13 und das Alphabet beschränkt.

Der Berliner ist ein wenig ängstlichich würde hinter Gittern einen Koller kriegen

1503 1 Fenstergitter

Der Berliner ist gern ein wenig angeberisch und will auch mal mehr sein als nur ein simpler Eigenheimbesitzer.

1503 2 Eigenheim 3

Der Berliner zeigt sich ab und an recht farbenfroh – sogar bei Fahrradgaragen. Und ich schwöre euch, dort wird auch mal mein Fahrrad geparkt!

1503 3 Fahrradständer lila 6

Leider muss ich immer mehr bemerken, dass der Berliner fremdenfeindlich ist – das entdecke ich auf vielen Fahrplänen und es lässt sich nicht einfach wegwischen – und dazu gibt es dann noch ähnlichlautende Aufkleber.

1503 4 Fremdenfeindlichkeit 0

Der Berliner ist auch fürsorglich – er lässt keine Eisenstange in der Kälte stehen. Bei Obdachlosen oder Flüchtlingen wäre ich mir nicht mehr so sicher.

1503 5 Bestrickend 7

Der Berliner und die Berlinerin sind gesundheitsbewusst – sie wohnen in der Nähe eines der größten Pflegeunternehmens Berlins, damit es im Ernstfall schnell geht.

1503 6 Mediavita 4

Der Berliner ist kaffeesüchtig.

1503 7 Kaffeeauto

 

Der Berliner kleingärtnert gern auf großem Fuß.

1503 8 Vorgärten 7

Der Berliner ist kreativ

1503 9 Reklame Fassadenmalerei 1

Der Berliner ist leider auch immer stärker rechtsgesinnt.

1503 10 Papierkorb Hakenkreuz 9

Der Berliner ist tierlieb – und das nicht nur zu Hunden und Katzen, nein auch zu Elefanten.

1503 11 Kita5

Der Berliner ist vorsorgend.

1503 12 Sicherheitskralle 2

und last but not least – der Berliner ist keinesfalls zutraulich bzw. sperrt er sich gern ab oder zu, um seine Privatsphäre zu schützen.

1503 13 Vorgärten 8

*************

Über den Rest der deutschen Bewohner gäbe es auch jede Menge zu sagen – beeinflusst durch die Wahlen – allerdings momentan nicht so viel Positives. Falls sich irgendjemand einbildet, diese Dreibuchstabenpartei hätte nur in diesen drei Bundesländern so ein gut zweistelliges Ergebnis hingelegt, so irrt sich der. Ich denke, es gäbe Bundesländer, da wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen.

Momentan denke ich, dass der Deutsche vor allem GEIZIG ist. Er hat Angst, dass er von seinen Pfründen was für die Flüchtlinge abgeben muss. Er hat nicht Angst vor Überfremdung, Kulturschock und einer anderen Religion – nein er hat Angst um sein BESTES, um sein Geld.

 

 

 

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

19 Kommentare zu “Der Berliner ist …

  1. Liebe moni, ich frage mich wirklich, ob sich eine Kommentatorin bei der anderen mit ihrer Begeisterung für den Artikel angesteckt hat. Das hätte ich im voraus nicht gedacht, dass ich so viele lobende Worte dafür bekomme. – Als ich losging und den beschmierten Fahrplan und den beschmadderten Papierkorb sah, stand es mir gleich bis Oberkante Unterlippe (oder wie das heißt). Ich guckte mich einfach um, was ich so um mich herum finde – und dann habe ich zu Haus gleich die Speicherkarte geleert, die Fotos ein wenig bearbeitet und sofort geschrieben.
    Danke! Mit ganzganzganzganz lieben Grüßen von Clara

    Gefällt 1 Person

  2. Ich bin schon gespannt wie die Niedersachsen im September wählen. Mir schwant nix Gutes.
    Von Geiz könnte ich ein Lied jammern…
    Gefällt mir sehr dein Beitrag.
    Viele Grüße

    Like

    • Ich glaube, du befindest dich da in guter Gesellschaft – viele befürchten Dinge, die ein großer Teil der Bevölkerung nicht will. Hoffentlich kommt es nicht zu dicke. – Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass viel zu viel gelabert und zu wenig gehandelt wird.
      Liebe Grüße zu dir

      Like

  3. Als erstes habe ich „Wahhabiten“ gekullert, damit ich verstehe, was du meinst.
    Ich habe die SPD auch schon mal mehr geliebt als heute – doch ich sage immer wieder: Kann ich überhaupt eine der etablierten Parteien richtig lieben? – Es wird dem Wahlvolk nicht einfach gemacht – aber weder die A-Partei noch die N-Partei würden je in meinem Leben ein Kreuz von mir bekommen.

    Like

  4. Ein sehr schöner Post, Clara!
    Dennoch bin ich irgendwie erschüttert – ich habe mir Berlin „weltoffener“ vorgestellt. Da leben so viele verschiedene Menschen verschiedenster Herkunft – und dann wird auch Berlin immer mehr rechts und was weiß ich?
    Geld… Es geht am Ende immer nur um dieses kack scheiß Geld 😦

    Like

    • Helma, ich weiß nicht, ob das jetzt besonders hier bei mir in der Gegend so ist – glaube ich aber eher nicht. Am WE werde ich mal wieder in die östlichen Bezirke fahren – ich befürchte, dort werden die schlechten Parolen noch viel deutlicher sein.
      In den öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich das Gefühl, dass alles sich lieber mit dem Auto durch den Verkehr steht als mit öffentlichen zu fahren. Dort ist manchmal das Verhältnis von deutschen Fahrgästen zu ausländischen tatsächlich zugunsten der Ausländer verschoben. Aber das täuscht – in echt von der Bevölkerung ist es natürlich nicht so, aber viele Ausländer haben kein Auto, nur die, die schon eeeeeeeeeeeeewig in Deutschland leben.
      Schau’n wir mal, wie es weiter geht.
      Von PetryStorch und Konsorten möchte ich jedenfalls nicht regiert werden.

      Like

  5. Gute, in Bild und Text ausgewogene Reportage wieder mal! Die kleinen Pflastersteine gefallen mir, am besten die unter dem lila Fahrradständerding!

    Like

    • Liebe Sonja, diese kleinen Pflastersteine wurden in meiner Heimatstadt Görlitz sehr viel verlegt. Ich sehe noch die Männer mit ihren Kniekissen und einem abgeplatteten Hammer auf der Erde in dem Sandbett knieen und einen Stein nach dem anderen festhämmern. – Ich denke, sie werden nach und nach aus dem Straßenbild verschwinden, weil ihre Verlegung zu arbeitsaufwändig ist.
      Also genieße sie bei mir!

      Like

  6. Vielseitige, schöne und nachdenkliche Einblicke – gefällt mir.

    Lieben Gruß
    Barbara

    Like

    • Liebe Barbara, obwohl ich wirklich nicht viel Geld habe, geht es mir so gut – ich habe eine tolle Wohnung, ich kann mir beim Essen zwar keine teuren Bioprodukte, aber ansonsten Obst und alles andere kaufen, was ich essen möchte, ich bin halbwegs gesund – wenn man von den allmählich zu Dauermacken gewordenen Beschwerden absieht – und ich kann und kann nicht verstehen, dass es so vielen nicht gegönnt wird, dass es ihnen nur halbwegs gut geht. Sicher ist der Anteil der Bevölkerung, der wirklich im Luxus lebt, nicht so riesig – doch wenn ich mir im KadW die teuren Taschen und Schuhe und andere Sachen in den Schaufenstern absehe, dann weiß ich genau, dass die hergestellt werden, weil sie Abnehmer finden. – Warum wird so wenig geteilt?
      Es macht mich wirklich ziemlich kaputt – und sprechen kann ich nicht mit sehr vielen Leuten darüber.
      Gute Nacht, ich gehe jetzt bald ins Bett. Herzlich grüßt dich Clara

      Like

  7. Wieder eine schöne Bilder- und Textreise.
    Auch ein Appell dabei, ein guter.
    Willsagen: alle Seiten zeigen und sehen!
    Auch die erschreckenden und dunkleren Deiner Stadt.
    Sie ist ein Spiegel der Gesellschaft und dieser ist bei guter Beobachtung in jeder Großstadt präsent.

    …in kleinen Dörfern wird manchmal das Land höher geehrt als der Mensch
    Und wer Land, Haus, Hof besitzt, nicht zugereist ist, der ist und hat was und bekommt seine Anerkennung…
    Ich lebte zwei Jahre in einem kleinen Dorf, in dem dieser misftrauische und feindliche Dünkel spürbar war…da kleinflächig komprimiert. Die Großstädte entzerren das, mehr Platz für den Kleingeist.
    Er findet sich leider überall.

    Dank und Gruß von Deiner Fee

    Like

    • Dieses absolut kleinstädtische Leben hat vielleicht auch was für sich. Man fühlt sich dazugehörig, wenn man von den anderen akzeptiert wird und nicht immer die Zugereiste ist. Aber für mich wäre so ein Leben nichts. Wenn man als Jugendlicher plötzlich entdeckt, dass man schwul oder lesbisch ist und man schon ganz genau weiß, dass das von der Umwelt nicht akzeptiert wird – an diesem Konflikt geht man dann als junger Mensch fast zugrunde.
      Ich habe vor Jahren im Stadtbezirk Friedrichshain so etwas ähnliches wie Bürgerkrieg erlebt, als die Polizei mit härtesten Bandagen geben Hausbesetzer vorging, die die Häuser vor einer Luxussanierung bewahren wollten. Und ich fürchte, dass wir solche Szenen in den nächsten Jahren immer mehr erleben werden. Na gut oder besser na schlecht, heutzutage sollen keine Luxussanierungen verhindert werden, heute soll durch Brandstiftung verhindert werden, dass durch Krieg und eine schreckliche Flucht traumatisierte Leute ein neues Dach über dem Kopf beziehen wollen. Es gibt ja Städte und reiche Leute, die wollen in ihrem Umfeld noch nicht mal ein Altenheim oder einen Kindergarten – mit wie viel „Begeisterung“ nähmen diese dann eine Flüchtlingsunterkunft in Kauf. – Und Geld kann sich die besten Anwälte leisten (Anwalt, ein Beruf, auf den ich langsam nur noch mit Verachtung gucken kann) und die schaffen es dann mühelos, den Bau zu verhindern.
      Nimm mich in den Arm, ich brauche das – so ein tiefes Loch kann ich für meinen Kopf gar nicht graben, um ihn dort zu versenken.

      Like

      • Ich kann Dich verstehen und nehme Dich gern in den Arm.
        Es macht manchmal so müde, dieses ewige Suchen nach Gleichgesinnten oder die Suche nach Annahme und Akzeptanz der Nachbarn. Wie soll es möglich sein, diese hier neue Heimat suchenden Menschen mit ihren fremden Kulturen gut zu integrieren, wenn es schon so schwierig ist, einander so anzunehmen, wie man ist?
        Fragen, die auch ich mir oft stelle, bei denen ich am liebsten meinen Kopf ganz tief in den Sand….
        …ach, nein…lieber doch nicht…

        …denn es finden sich, immer wieder neue Gleichgesinnte…
        sie lassen sich nicht so leicht finden wie vielleicht andere, mag sein, weil sie leiser sind und viel schneller überhört werden können. Weil sie tun und nicht nur sagen…
        Doch in dem, was sie tun und sei es auch im allerkleinsten Maßstab, um dazu beizutragen, dass eine Verständigung untereinander besser möglich werden kann, dass Leuten geholfen werden kann, kurzum: die sich einen Idealismus bewahrt haben trotz dieser ganzen Umstände und einander suchen, auch finden, trägt jeder von ihnen seine Stimme bei.
        Und die zählt Tropfen zu Tropfen Menschlichkeit bis zum Fluss.

        …also bitte nicht schwächeln…oder brauchst Du wieder eine Ladung Super-Sportler-Power-Fit…?
        Ich hab hier noch zwei Beutelchen, das ist das reinste Früchte-Doping, weißt Du ja….;)

        Like

  8. Tolle Bilder mit witzigen un auch nachdenklich machenden Texten. Dank fürs Mitnehmen in Dein Berlin. Lieb Grüße Leonie

    Like

    • Danke, danke, Leonie, die Bilder sind ja nur ganz allgemeine Alltagsstreifzüge. Aber ich glaube, ich kann eine Sache gut: Mir schon unterwegs beim Spazieren und Fotografieren die Story ausdenken, die ich zu den Fotos erzählen will. – Und bei diesem deutlichen Rechtsruck, den es überall in unserem Land spürt, kann ich einfach nicht ruhig bleiben.
      Nichtsdestotrotz grüße ich dich in die Ferne!

      Gefällt 1 Person

  9. Wie in meiner Heimat. Neues immer oben! Ist aber ….. toll!

    Like

    • Ach Klementina, dein schönes Gesicht ist so selten hier zu sehen, deswegen freue ich mich immer ganz sehr, wenn ich dein unschuldiges Lächeln sehe 🙂

      Like

  10. Wieso, Daggi? Ist Wahl in Bayern bald?

    Like