Claras Allerleiweltsgedanken


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Nachösterliches Stenogramm

  • Der Besuch stand pünktlich eine Stunde zu spät zum Frühstück vor der Tür, weil niemand der Süddeutschen an diesem verschneiten Ostermorgen echt und ehrlich an die SOMMERZEIT glaubte – nur ich glaubte ernsthaft daran, dass all die Besucher auch mit Funkuhren gesegnet seien
  • Ich hatte vorsorglich ob der angesagten Außentemperaturen die „Fell-Stuhl-Variante“ gewählt, was auf allgemeine Zustimmung stieß.
    0304 2 Coll Osterdeko mit Fell
  • Die Osterdekoration musste 5 Minuten nach Erscheinen des Hundes umplatziert werden, da er die Koordination über seine Rute noch nicht vollständig im Griff hatte. Als die ersten Vögel und Schmetterlinge Flugversuche unternahmen, zog die österliche Mannschaft ins geschütztere Quartier.
  • Ansonsten war „kulturelle Vielfalt“ angesagt, zumindest in Bezug auf die Abwechslung der Servietten. Sicherheitshalber hatte ich die Stief“Mütterchen“ bei mir hingelegt, um keine Verwechslungen aufkommen zu lassen.
    0304 1 Kulturelle Vielfalt
  • Die von den Enkeleltern mitgebrachten 26 selbstgefärbten Ostereier waren von der Konsistenz her prächtig. Die Farben hielten allerdings besser an unseren Fingern als an den Eiern, so dass sie nur mit Serviettentechnik gepellt werden konnten. Jetzt zum Zeitpunkt des Schreibens (Dienstag, 0.30 Uhr) sind gerade mal noch 6 Stück übrig.
  • Vor dem Suchen wurden alle aufgeklärt, dass dieses Ding kein Riesenosterei ist und auch nichts in seinem Loch verborgen ist. Die Suche wurde vollkommen ohne Hände ausgeführt – nur mit den Augen sollte alles erspäht werden. –
    0304 3 Ostern kein Ei 26600
  • Nach dem Frühstück begann die generalstabsmäßig von mir geplante Suchaktion. Fünf Personen, fünf Räume – in jedem Raum war ein Schokohasenlolli versteckt. Es ging darum, alle fünf als erster zu entdecken. Kein Lolli durfte weggenommen werden, nach Möglichkeit wurde getrennt in den Räumen gesucht. Und … und … und … gesiegt hat das Enkeltöchterchen, die mit ihren sechsjährigen Augen alle bunten Zipfelchen der Lollis zuerst gefunden hat. Ich wollte das Tempo kaum glauben und sie musste mir die Fundorte ins Ohr flüstern. ALLE waren richtig! Im Korridor schaute ein winzig kleiner grüner Zipfel unter einer Fußmatte hervor – auch dieser keine Hürde! Diese Augen möchte ich noch einmal haben! Könnt ihr alle Verstecke entdecken?
    0304 4 Coll Osterlollyverstecken
  • Für meine schon etwas erwachseneren Kinder versteckte ich je eine Tube gezuckerte Milch, was auf allgemeines Amüsement traf und Erklärungsbedarf mit sich brachte. Sicherheitshalber versteckte ich diese Sachen einfacher, dafür wurden sie viel zu schnell gefunden.
    0304 4 Coll Versteck für die Großen
  • Das große Marzipanei war für mich – und sicherheitshalber leicht findbar drapiert. Die wissen alle, dass ich „heiß“ und „kalt“ beim Suchen nicht so gut hören kann *grins*
  • Der Enkel bekam sein erstes „Drehbuch“ geschenkt – mein Blogbuch vom ersten Halbjahr 2011. Versehentlich war der Druck unplanmäßig verlaufen, so dass man das Buch nach jeder Doppelseite drehen muss.
  • Die zusätzlich mitgebrachten Süß(kram)eier, -hasen, küken, käfer und -kugeln müssen ein Gesamtgewicht von einer knappen Tonne gehabt haben, denn bei der durchgeführten Versteckaktion (leider nur in der Wohnung möglich, da keiner Lust auf Tiefkühleier im Schnee hatte) wurden alle Ecken, Winkel, Rahmen, Löcher und sonstiges schokoladenüberflutet – noch nach Stunden wurden Eier hinter Hundetrinkschüsseln geborgen und gerettet.
  • Am Nachmittag fuhren wir alle zu meiner Mutter, die richtig gut drauf war. Die Besucher lockten ein Lächeln des Erkennens auf ihr Gesicht – und auch hier ließ die mitgebrachte Milchtube die Augen vor Entzücken glänzen.
    0304 Gertrud
  • Im nachmittäglichen Spielprogramm gab es noch eine Extraeinlage von Lenny. Vollkommen aufgeregt wechselte er immer wieder zwischen den vielen Personen, Gerüchen, Orten – immer hungrig, immer auf der Suche nach runtergefallenen Krümeln. Und plötzlich war so ein Krümel viereckig und ein Würfel von Phase 10. Es kostete meinen Sohn ganz schön viel Aufwand, ihm diesen wieder zu entlocken. Für immer ist er jetzt durch Lennys spitze Zähne gekennzeichnet.
  • Last but not least hat sich meine kleine Minikamera in nachösterlicher Versteckfreude so gut verkrümelt, dass ich sie nicht finden und damit auch die letzten Aufnahmen nicht laden kann. Da wird doch gleich die jugendliche Suchmeisterin zum Einsatz kommen müssen, damit hier alles wieder ins Lot kommt.
  • Als der Fotoapparat wieder aufgetaucht war, konnte ich noch schnell diesen Nachspann einstellen:
    0304 Galakonzert
  • PS: Als ich diesen Post fertiggestellt hatte, ging ich so gegen 2.00 Uhr ins Bett. Nur ließ dort der Schlaf bis mindestens  4.30 Uhr auf sich warten. Vielleicht lag es daran, dass es für mich eine ungewohnte Schlafumgebung war, denn mein Schlafzimmer hatten die Kinder okkupiert. – Als dann gegen 9.00 Uhr – Winterzeit also 8.00 Uhr – ein zaghaftes Klopfen an meiner Tür Einlass begehrte, war meine Enkelliebe für ca. 30 Minuten sonstwo, aber nicht in mir. Die lieben Kleinen haben ihren voll gefüllten Rucksack mit Beschäftigungssachen und noch viele, viele andere Sachen neben ihren Betten – – – … – – – und kommen an mit den Worten auf den Lippen: „Uns ist langweilig!“ – Da fiel mir nichts mehr dazu ein!!!!!!!!!!!! Ich musste aufstehen und den Entertainer machen!
  • „Suchen“ mutiert ja Ostern vom Tätigkeitswort zum Hauptwort – also wurde jetzt das Kameraverstecken zweimal zum echten Event umgestaltet. Gleiche Regeln: Ohne Hände, nur mit Augen. Das kleine Dingelchen lag unter der Schrankwand hinter einer Steckdosenleiste mit einem großen, schwarzen Akkuteil als Schutz. Ich habe mich köstlich amüsiert und es sah so aus.
    0304 Kamerasuchaktion