Lampenputzer is mein Vater
am Berliner Hoftheater.
Meine Mutter wäscht Manschetten
für die Berliner Hofkadetten.
Meine Schwester, die Jertrude,
hat ´ne Selterwasserbude.
Un mein Bruder, dieser Lümmel,
der qualmt Zigarettenstümmel.
Aber so dreckig, wie die Lampen sind, hatte der Vater schon lange keinen Dienst mehr.
Dieses typische Berliner Lied fand ich sehr passend für meine Lampenfotos, die alle auf dem verlängerten Kurfürstendamm aufgenommen sind. Berlin muss mal eine wohlhabende Stadt gewesen sein. – Die Lampen sind eine gute Fortsetzung von den vorgestern gezeigten Kristalllüstern.
Aufgenommen ist es am 1. März – es lag schon ein Hauch von Frühling in der Luft.
Etwas diesig und verschwommen ist es noch, aber der Himmel lässt schon Blauspuren erahnen.
Die Akazien (?) (nach Aufklärung steht jetzt hier: Platanen) mit ihren Kugeln erinnern nicht mehr an Weihnachtsbäume, sondern an österlich geschmückte Eierbäume.
Jede dieser Lampen steht auf festen Füßen im Leben oder im Asphalt oder Straßenpflaster.
Und wenn die Lampe Glück hat, darf sie gegen Kunst auf dem Kudamm antreten. Ich kann jedenfalls mit der Lampe mehr anfangen, bei der Kunst wusste ich wieder mal nicht, was sie darstellen soll.
23. März 2013 um 21:16
Die Lampen sind stylisch!
Ähnelt eine einer Deiner im Wohnzimmer?
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24. März 2013 um 00:28
Sonja, du glaubst jetzt sicher nicht wirklich, dass ich mit „ja“ antworte. Früher war ich der absolute Stahl-Chrom-Glas-Acryl-Typ – jetzt kann ich mich ja inzwischen schon mit Holz und so anfreunden – aber so Troddellampen u.ä. käme mir nicht in mein Wohnzimmer.
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23. März 2013 um 20:40
Ooh..was für schöne Lampen…die würde ich gern gegen die in unserer Straße austauschen, die sehen dagegen total nüchtern aus. Ich mag so verspielte schmiedeeiserne Kunst..sehr hübsch anzusehen.Berlin ist halt einfach eine umwerfend schöne Stadt…nicht alles, sicherlich aber vieles.
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24. März 2013 um 00:26
Seitdem ich blogge und immer bewusst oder unbewusst auf der Suche nach schönen Fotomotiven bin, fällt mir vieles mehr auf als früher. – Schöner als die nüchternen Peitschenlampen sind sie schon.
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23. März 2013 um 17:54
Das Putzen der Glaskörper ist wohl wirklich mit großem Aufwand verbunden. Ich weiß gar nicht, wie sich das die Hersteller gedacht haben. Oder soll diese Aufgabe der Feuerwehr in die Schuhe geschoben werden, da die so lange Leitern haben?
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23. März 2013 um 11:55
Schön, die verschnörkelten Laternen, ein kleines Stück Nostalgie. Ist zwar wie du sagst am Kudamm aber mir fällt dabei das Lied ein „Unter Linden unter Linden, gehn spaziern die Mägdelein“…..lalalala
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23. März 2013 um 12:05
Ute, ich bin heute großzügig – es kann jeder singen, was er will, es muss nur mit Berlin zu tun haben. Also „Das ist die Berliner Luftluftluft …“
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23. März 2013 um 11:43
Mein Opa hat in meinem Kaff verschnörkelte Gaslaternen angezündet anno Dunnemals. Jeden Abend.
Und da wir eine Familie der Nachzügler sind, ist’s nun schon hundert Jahre her. 😀
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23. März 2013 um 12:02
Gudrun, das kenne ich auch noch, wie jemand mit einem ganz, ganz langen „Stock“, der vorn einen Haken hatte, um den Ring der Gaslaterne zu greifen, durch die Straßen ging, bei jeder Laterne stehen blieb und gottgleich sagte „Es werde Licht“. Hach, sind das schöne Kindheitserinnerungen! Danke dafür!
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23. März 2013 um 12:11
Wenn ich mir allerdings so ansehe, was für spukhässliche , für teuer Geld designerte Lampen so manche Straße zieren, frage ich mich, wieso der Stadtkämmerer sein Säckel nicht zuhalten konnte. 😀
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23. März 2013 um 12:21
Nochmal zu deinem letzten Kommentar: Es ist also noch keine 100 Jahre her, bestenfalls so 60 bis 50, als die Gasanzünder durch die Stadt gingen.
Ach Gudrun, vielleicht ist der Stadtkämmerer ein Freund vom Designer und denkt, dass dieser auch leben muss. – In unserer Zeit verstehen du und ich bestimmt so manches nicht mehr.
Ich habe übrigens gestern abend die ersten 28 Seiten von einem neuen Fotobuch erstellt – es hat was mit meinen Fotos im Blog zu tun, wird aber wieder nach dem bewährten Muster bei Aldi erstellt – so wie das von Anna.
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23. März 2013 um 13:10
Klasse, liebe Clara. Weißt du, so etwas bleibt. Und das ist ein beruhigendes Gefühl.
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23. März 2013 um 13:36
Ich kann nicht anders, ich muss immer etwas „erschaffen“ – vielleicht wird es später alles in die Tonne getreten – aber dann hatte ich wenigstens Spaß beim Herstellen.
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23. März 2013 um 09:34
Also mir gefallen die Lampen wahnsinnig gut! Die passen auch zu meinem Wohnstil 🙂
Nur mit dem Frühling wills nich werden 😦 Könnteste glatt närrisch werden 😦
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23. März 2013 um 11:12
Nix da – die Lampen bleiben hier!!!!!!!!!!!! Berlin ist so verarmt, ein paar Reserven für ganz schlechte Zeiten brauchen wir noch – da verkaufen wir nicht nur unser letztes Hemd, sondern auch die Lampen und die Kunst und und und.
Heute ist Superwetter – bisher. Wahrscheinlich fällt mir das so sehr auf, weil ich gestern die eine Balkontür geputzt habe – da werde ich fast von der Sonne geblendet, wenn ich meinen Stuhl umdrehe.
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24. März 2013 um 10:34
Also in Sachsen wars Freitag hundeschweinekalt und der Mantel für den Übergang eindeutig zu dünn *hust*
Und in Bayern hats gestern auch dicke Flocken gestöbert *waaahhhhh* Ich dachte ja, ich könnte dagegen anstinken, indem ich weiter stur Frühlings- und Sommerkleidchen kauf, doch langsam geht mir das Geld aus, der Schrank platzt fast – und Frühling? Is immer noch nich in Sicht *himmelarschundzwirn* 🙂
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24. März 2013 um 10:47
Da kann ich nur mit „HimmelArschundWolkenbruch“ antworten, obwohl es hier sonnig, trocken und nur -4° kalt ist. Kann frau doch von „positiver Wetterbewegung“ sprechen. 🙂
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23. März 2013 um 09:18
Tolle Lampenfotos. Ich brauche auch eine neue Stehlampe. Kannst Du mir eine schicken?
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23. März 2013 um 11:08
Leonie, bei so einer Lampe müsstest du in ein Hochhaus ziehen, wo du in deinem Wohnzimmer die drei oder vier über dir befindlichen Zimmerdecken entfernst – und dann hat dein dritter Obermieter das Licht, nicht du. – Diese Lampen sind so verpackungsresistent 😉 – Vielleicht findest du ja was Passendes in richtiger Größe!
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23. März 2013 um 09:07
Sind das wunderschöne Lampen! Die haben früher alles so liebevoll gestaltet, heute zählt nur der Profit. :-((
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23. März 2013 um 10:52
Ich denke, das früher zwar vieles „anders“ war, aber sicher auch nicht „besser“ – es gab vielleicht ein schöneres Außenerscheinungsbild, doch wie die Leute gelebt haben, die solche schönen Lampen gefertigt haben, das wissen wir nicht. Mit ihnen möchte bestimmt kein Arbeiter von heute tauschen.
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23. März 2013 um 01:18
Mich ….und auch Klementina macht es ..also..wenn es Russisch klingt:
Lampenputzer ist mein Vater
Фонарей_чистильщик есть мой Отец
am Berliner Hoftheater.
при= Берлинском Придворном_театре.
Meine Mutter wäscht Manschetten
Моя Мать стирает Манжеты
für die Berliner Hofkadetten.
для = Берлинских Придворных_кадетов.
Meine Schwester, die Gertrude,
Моя сестра, = Гертруда,
hat ne Selterswasserbude.
держит [имеет] ~ Сельтерской_воды_ларёк.
Und mein Bruder, dieser Lümmel,
А мой Брат, этот Болван,
der qualmt Zigarettenstümmel.
тот дымит Сигаретными_окурками.
Danke Daggi, danke Büro Jakutsk, das ging ja flott. 😎
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23. März 2013 um 11:01
Auch ich danke natürlich dem Übersetzungsbüro Daggi in Jakutsk. Zum Glück kann ich es ja ein wenig „kontrollieren“, da ich noch alles lesen kann. Hier kursierte mal eine Postkarte, auf der in kyrillischen Buchstaben geschrieben stand: „Wer das lesen kann, ist kein dummer Wessi“ – und bei euch würde die Postkarte reinfallen, denn ihr könnt, seid nicht dumm und trotzdem „Wessis“.
Ich kann nur die russische Version so schlecht singen, kannst du vielleicht bei dir eine vertonte Version nachliefern, die lerne ich dann auswendig. –
Bei Mutter hätte ich instinktiv „matka“ eingesetzt, aber deine Version klingt weicher – durch das Weichheitszeichen am Ende.
Danke für die „Internationalisierung“ des Liedes. Unser früherer Slogan: „Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen“ ist ja nicht mehr ganz so aktuell und wurde deswegen von mir abgewandelt. Ich schreibe statt „Sowjetunion“ immer „Clara“ *grins* !!!
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23. März 2013 um 01:12
Mir gefallen die Lampen auch gut. Sehr gut! Die Kugelbäume sind Platanen – wegen ihrer Tarnfleckenstämme in unserer Familie auch „Bundeswehrbäume“ genannt 😉
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23. März 2013 um 10:47
Ruth, „Bundeswehrbäume“ ist mehr als passend, denn die haben ja die „Munition“ schon an den Zweigen hängen – allerdings tun diese Kugeln niemand weh – das kann bei Kastanien schon ein wenig anders sein. – Ich „ahnte“ ja den richtigen Baumnamen, doch bevor ich wieder dicht daneben schieße, habe ich es lieber gelassen. – Wenn nicht der Kudamm vornehm ausgestattet wurde, welche Straße denn dann? Das war nun mal die Spitzenstraße.
RUTH, ICH HABE ES IM POST VERBESSERT!
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23. März 2013 um 00:13
Wenn Du Dich ganz nah dran stellst, könnte es ein Brett vor’m Kopp sein. Aber das steht Dir nicht, das fällt auf. 😉
Die Lampen gefallen mir sehr gut. Solche Erleuchtungen kann ich gut genießen!
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23. März 2013 um 10:40
„Haseken“, du meinst das letzte Foto mit dem „Brett vorm Kopp“? Das ist „Kunst vorm Kopp“ – aber in Berlin passt „Brett vorm Kopp“ viel besser, denn das haben ganz andere, hochrangigere Leute als ich. Und das schlimme ist, die merken es oft noch nicht einmal.
Bis jetzt habe ich wieder mal wie „Stein im Bett“ geschlafen, entschuldige, ich will dich nicht neidisch machen. Aber jetzt ist Schneesonne, ich muss raus, muss mich beeilen.
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