Claras Allerleiweltsgedanken


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ClarAnna im Reiseland I

ES BEGAB SICH ZU EINER ZEIT,  ALS EIN AUFRUF AN ALLE GROSSMÜTTER UND GROSSVÄTER ERGING, IHREN LIEBEN KLEINEN DIE WELT ZU ZEIGEN, DAMIT DIESE GEDEIHEN AN KÖRPER UND GEIST UND ZU KLUGEN MENSCHEN HERANWACHSEN.

19. Juni 2012
Also sattelte Clara ihre Pferde, was ja in den Artikeln vor dem Bernau-Ausflug mehr als ausführlich und unüberlesbar beschrieben wurde. Sie begab sich mit ihrer Schutz- und Anbefohlenen Anna auf „große“ Tour, zumindest in den Augen des Mädchens.

Vor dem Losfahren wurde ein Aufgaben- und Denkzettel erstellt, denn ich fahre schließlich zum allerersten Mal mit einem Enkel-Kind in den Urlaub. Darauf stand:

  1. Kind nicht mit großmütterlicher Strenggüte zu sehr nerven (Plastik steht in Greifswald)
  2. Adressenliste einstecken, falls Zeit für irgendwelche Urlaubskarten bleiben sollte – diese blieb natürlich nicht und deswegen blieb dieser schöne alte, goldene Briefkasten leer – zumindest wurde er nicht mit meinen nichtssagenden Karten gefüllt. (Briefkasten hängt im Hamburger Rathaus)
  3. Nicht so oft meckern – aber mein Gedächtnis ist eben auch nicht mehr das Beste – man kann ja mal was vergessen! 🙂 (Ziege meckert im Gettorfer Tierpark)
  4. Nicht zu viel und zu gut essen, denn nicht überall gibt es so einen schönen „Verschlankungsspiegel“ wie im Verrückten Haus in Gettorf.

Nachdem von dieser Liste schon vieles bis fast alles vergessen wurde, musste wenigstens der nächste Punkt abgearbeitet werden: Zahnarzttermin umbestellen – hat geklappt, ist doch schon mal was!

Was doch Teein und Nikotin für einen Schaden an den Zähnen anrichten können, unglaublich. Dabei genieße ich keines von beiden, aber Zahnstein ist dennoch da, komisch?!

Aber es gab ja noch so etwas ähnliches wie einen „Kultur- und Aufklärungsplan“ – schließlich kann man mit manchen Dingen nicht früh genug anfangen. – Ihr Fotoapparat war mit auf Reisen, also gab es Tipps gratis von mir, nicht nur an der Greifswalder Klappbrücke am Ryck. – Das Glück sollte uns auch mit dreiblättrigen Kleeblättern hold sein. – Die Sticheleien sollten sich allseits in Grenzen halten. – Und jetzt frage ich euch, was hättet ihr auf die Frage geantwortet, was eine Tittentasterstraße ist. – Ich habe mich der Wahrheit genähert. 🙂 (Dieses Schild entdeckten wir in Wismar)

Wismar hat mich noch zu einer weiteren Collage beflügelt.

Münchhausen in Annaform reitet so hoch, dass er fast an den Laternen hängen bleibt.

Die Hinfahrt wurde durch heftige Regengüsse, die für das Auto wie eine Wäsche ohne Schaum wirkten, begleitet. Störend wurde es nur, wenn wir uns gerade picknickend niedergelassen hatten, um dann durch Regen und Kälte aufgescheucht zu werden.

Wenn es Anna schmeckt, dann kann sie schnell, viel und lachend essen. Wenn nicht, dann wachsen die Zähne länger als bei jedem Nagetier!!!

Grüne und blaue Pflaumen und unreife Äpfel gab es auf der Heimfahrt im „Café Perleberg“, doch wir griffen nur auf die Pflaumen zurück. – Auf der Hinfahrt teilten wir uns das Essen: Anna aß die Würstchen und ich den Salat dazu, das fanden beide gerecht, aber nicht wirklich richtig.

Die asymmetrischen Banklehnen in verschiedenster Ausführung hängen an Neubrandenburger Bänken und in Gettorf gibt es ein Café Alexanderplatz, wie nett für alle Berliner.

Im Laufe der Zeit bekam ich immer wieder deutlich vorgeführt, wie sich Stimmungshochs, -tiefs und ausgeglichene Stimmungslagen bei Anna anfühlen. Gegen Abend kam dann regelmäßig der Lachkoller, der oft gar nicht aufhören wollte. Bei den Tiefs war „Unterlippen-drauftret-Gefahr“

Unsere einzige richtige Pause war auf der Hinfahrt in Neubrandenburg – die Stadt der vier Tore.

Da Wolf – der beste unser aller Quartierherren (er war der einzige Mann in dieser Funktion und konnte von daher natürlich nur der beste sein) – aus dieser Stadt stammt, mussten wir uns natürlich umsehen, um „Rede und Antwort“ stehen zu könnten. Ich klärte Anna auf, wie man Pech erhitzt, um damit die Feinde durch die winzigen Luken zu „erschrecken“ oder besser, zu vertreiben.

Als wir uns kurzzeitig mal schlecht benahmen, wurden wir ins Stadtmauergefängnis gesperrt – und besonders ich zeterte ganz laut: „Ich will hier raus!!!“

Als Anna sich befreit hatte, kam sie mir auf gar wundersame Art und Weise zur Hilfe. Sie setzte sich auf eine Stadttor-Ramme und versuchte, durch kräftige Schwünge das Holz des Stadttores zum Splittern zu bringen. – Da ich wieder hier bin, muss es wohl geklappt haben *hihi*

Trojanische Pferde sind ja nicht schlecht – aber besser ist es, die Festung zu sprengen und mit Übermacht einfallen zu können. – Da hält auch das beste Neubrandenburger Stadttor nicht stand.

Das waren die Durchfahrtserlebnisse der Hinfahrt. Auf der Rückfahrt hielten wir kurz in Ludwigslust an machten drei Stunden Pause in Perleberg bei meiner Schwägerin.

Vor dem Schloss ließ es sich gar prächtig fotografieren.

Im Fotoblog könnt ihr auch noch Fotos sehen, aber erst morgen, für heute ist wahrhaftig  genug: ClarAnna auf Tour

Die anderen Berichte werden nicht so lang, versprochen!!! Dennoch hoffentlich kurzweilig!