Claras Allerleiweltsgedanken

Deitsche Schprache – schwerre Schprache!!!

51 Kommentare

Dass ich es mit der deutschen Sprache treibe, ist wohl allgemein bekannt!

Nein, das war kein guter Anfangssatz, also noch mal:
Dass ich ein gutes Verhältnis zur deutschen Sprache habe, ist doch wohl hoffentlich in meinen zwei Jahren schriftlicher Blogger-Bemühungen bekannt geworden und aufgefallen. Vielleicht liegt es daran, dass es die einzige Sprache ist, die ich relativ gut beherrsche – bei den anderen ist der Vergessensfaktor einfach zu hoch und ich komme immer wieder ins Stocken.

Bei Kindern, Enkelkindern und Betreuungskindern versuche ich, in dieser Beziehung was auf die Beine zu stellen, denn ich finde, dass „ordentliche Berufsgruppen“ auch ordentlich sprechen sollten. Nichts schlimmer als einen nuschelnden, stark Dialekt sprechenden Kundendienstbetreuer oder ähnliches am Telefon zu haben – ich verstehe dann fast nichts und bin stark bis sehr stark versucht, den Hörer aufzulegen und zu versuchen, das nächste Mal eine sympathischere verständlichere Stimme an den Hörer zu bekommen, „geerne im  hohen Nooorden beheimatet“.

Leider blieben meine Bemühungen in der ersten Generation nach mir nur mäßig von Erfolg gekrönt, also wird mit der Enkelgeneration fortgesetzt.

Die deutsche Sprache besteht ja nicht nur aus Orthografie – nein, es gibt auch noch die Grammatik – doch dieses Schulfach scheint bundesweit nicht mehr gelehrt zu werden. Ständig, überall und auch hier in Blogs fällt mir auf, dass der männliche Akkusativ falsch verwendet wird. Faulheit? Unwissen? Bei vielen heißt es: „Ich sehe da ein Mann stehen“ – obwohl doch erst das „einen Mann“ einen grammatisch richtigen Satz ergibt.

Amüsante Beispiele kann man da lesen: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-kasus-verschwindibus-a-372005.html

Hand aufs Herz, wer schreibt und spricht folgenden Satz auf Anhieb richtig: „Ich erkenne in ihm mühelos einen Anarchist.“ oder „Ich erkenne in ihm mühelos einen Anarchisten.“ Keiner muss die Hand heben, wenn er die erste Variante wählt. Ich bemerke immer mehr solche Sprachschludereien. Den Deutschen scheint es entfallen zu sein, dass sie eine Sprache mit 4 Fällen haben. Den Nominativ beherrschen sie ja noch recht gut: dass der Dativ dem Genitiv sein Tod ist, darüber hat sich schon Herr Sick in dem gleichnamigen Buch geärgert und belustigt – und ich setze jetzt noch einen drauf mit dem Akkusativ. – Viele haben ja schon mit diesen oder anderen Bezeichnungen wie deklinieren oder konjugieren oder oder oder ihre Probleme. Ich möchte betonen, dass ich das noch von der Grundschulzeit her kenne, nicht aus der Gymnasialzeit, und die ist bei mir bestimmt länger her als bei manchen anderen.  – Aber genug, sonst liest nie wieder jemand hier und zumindest diesen Artikel nicht weiter.

Über den Gebrauch von „größer als“ und „größer wie“ will ich mich jetzt nicht aufregen, das scheint wirklich in manchen Regionen falsch unterrichtet zu werden. Das Schlimme ist, der Duden passt sich im Laufe der Zeit an, man muss nicht mehr „Atlanten“ oder „Kakteen“ sagen, Atlasse und Kaktusse tun es auch!

Doch wie viel schlimmer ist es für meine Augen, wenn im wunderschönen Tierpark Germendorf überall die deutsche Sprache misshandelt wird, mit den Füßen getreten – im übertragenen Sinne. Keinem in der Schilderfabrik ist es aufgefallen, keinem von der Leitung des Parks, als die Schilder angebracht werden sollten. – Mitleidige oder genau so sprachlich beleidigte Besucher wie ich haben schon eigenmächtig Korrekturen vorgenommen.

Im Fotoblog habe ich zwei sehr schöne Fotos mit sehr schönen Fehlern. Die Fehler im dritten Foto habe ich nicht aufgeklärt – da kann sich jeder testen, wie sattel- und grammatikfest er ist.

Ich bin auch hier auf dem Foto noch versucht, mit dem Fotoprogramm ein „n“ anzufügen. Das hier hatte ein Besucher angehängt.  – Und davon standen bestimmt 100 Schilder rum.

Mal davon abgesehen, dass es „Häuserschluss“ heißen müsste, meinen die sicherlich „Schließung der Häuser“ oder „Häuserschließung“ – aber na ja, man versteht es ja auch so.

Hier überlasse ich es euch selbst, die drei Fehler zu finden oder eben auch nicht zu finden.

Und jetzt habe ich ein Beispiel aus dem echten täglichen Leben, wo ich selbst überfragt bin, wie es eigentlich richtig heißen müsste. Voilà:

Genug, die Lehrerin hat Pause.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

51 Kommentare zu “Deitsche Schprache – schwerre Schprache!!!

  1. Liebe Clara, diesen Artikel wollte ich schon vor Tagen kommentieren, heute komme ich endlich dazu. Danke! Danke, dass Du darüber geschrieben hast, es ist wirklich schade, dass viele Menschen heute kein „richtiges“ Deutsch mehr lernen oder können (oder beides). Ich habe nicht den Anspruch, alles richtig zu schreiben und manchmal schleicht sich die Umgangssprache in die Schriftsprache, aber ich habe auch durch Latein eigentlich erst die deutsche Grammatik verstanden und ich glaube, ganz gut:-)… Mich springen solche Dinge auch oft an, jetzt werde ich mal noch genauer auf die Akkusativendung“en“ achten, ich glaube, da rutscht mir auch ab und zu mal was durch im Gespräch…
    Ich habe für die „Schneeflocken“ das Spiel zum Buch mit dem Genitiv und dem Dativ gekauft – am Anfang hab ich immer gewonnen, jetzt hat mich die große Schneeflocke doch glatt überholt, es gibt noch Hoffnung für die deutsche Sprache in Deutschland:-). Da sind manche Sachen echt knifflig, man kann aus 4 verschiedenen Formulierungen wählen und manchmal sind mehrere richtig. Auf jeden Fall macht es Spaß und man lernt jedes Mal etwas dazu. Liebe Grüße Andrea
    P.s. Hab ich es übersehen, oder hat wirklich niemand auf Deine Rätselfrage geantwortet? Ich gestehe, ich finde auch nur 2 Fehler… macht mich ganz kribbelig… Frauen über 40 Jahren sollte das wohl nicht mehr passieren, oder?:-)

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    • Andrea, du hast dich ja so schön ausführlich hier geäußert – ich freue mich, dass ich bei einigen Leserinnen offene Augen und offene Ohren gefunden habe.
      Ich war eine begeisterte Lateinprivatschülerin, es war eine pensionierte Studienrätin, die zur Aufbesserung ihrer Rente Privatstunden erteilte – es muss so um 1960 gewesen sein. Meiner Mutter fiel das Geld nicht leicht, mein Weg zu ihr zum Unterricht war für Görlitzer Verhältnisse sehr weit – aber ich habe stattdessen meine Klavierstunden geopfert, an den“en“ (viele sagen nur den) ich eh kein“en“ Spaß hatte – und ich habe es nieeeeeeeeee bereut. – Leider starb sie nach einiger Zeit.
      Auflösung der Frage. Dazu muss ich sagen, dass ich eine absolute Verfechterin der ss/ß-Regelung bin, wo ein ß hingehört, sollte auch eines stehen, wo nicht, da schreibe ich Doppel-s. Du hast lange in der Schweiz gelebt, wo es ja kein ß gibt? – Ich habe mir mal einfach erlaubt, in deinem Kommentar deine beiden Doppel-s bei grosse, Spass und Grüsse durch ein ß zu ersetzen.
      Auf dem linken Schild hatte schon ein Besucher das „n“ bei Kindern eingefügt, das hatte also schon jemand gestört. Und deswegen hast du Recht, es bleiben nur noch zwei Fehler: Kinder unter 10 Jahren dürfen … und der Gurt muss angelegt werden.
      So Sprachspiele finde ich klasse – es gibt Buchstaben auf Würfeln, ein vereinfachtes Scrabble, da können sie lernen, aus Buchstaben Wörter zu bilden.
      Herzliche Grüße zu dir von Clara

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      • Liebe Clara, das weisst Du noch? Ich habe nicht nur lange in der Schweiz gelebt, wo es das Zeichen nicht gibt, sondern ich HABE es auch gar nicht auf meiner Tastatur deshalb:-) so stellt sich mir die Frage gar nicht, wie ich es schreibe und dadurch habe ich wohl auch den Blick dafür verloren:-)… also von mir weiterhin liebe Grüsse mit „ss“:-) Andrea

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  2. Ich habe schon die Absicht, diesen Link an die Adresse des Tierparks Germendorf zu schicken. Aber ich will erst alle Kommentare abwarten. Und dann bin ich gespannt, ob ich eine Antwort bekomme.

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  3. Out of topic: Ich habe mein Elfmeterschießen bekommen, wie wir ja noch vorher am Telefon bequackelt haben. – Jetzt hat Gesa ihre Traummannschaft im Finale und wenn D morgen gewinnt, dann weiß sie nicht, für welche Mannschaft sie drücken soll.

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  4. Selbst die Tageszeitungen bringen keine fehlerfreien Seiten mehr zustande, und das trotz Rot bei Rechtschreibfehlern und Grün bei Grammatikfehlern. Wobei ich zugeben muss, dass ich manchmal auch unsicher bin, wie die richtige Schreibweise ist.
    Grüßle Bellana

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    • Waaas? Tageszeitungen sind edel! guxtu:

      Daher auch: Edelfeder, die.

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      • Ich habe jetzt dein Rätsel mit dem Tiki taki begriffen, der Reporter hat es mal erwähnt.
        Ich liebe Elfmeterschießen – bis dahin hatte ich allerdings fast alles verschlafen, ich war so hundemüde und bin im Sessel eingepennt.

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        • Tiki taki? Taka! = Tacker 😉
          Ja, die Dopingmonster waren am Ende wieder wach. Es ist so entsetzlich. Aber das kommt sicher alles vom tollen Gemüse aus der span. Wüste, dass die sogar den Äthiopiern und Kenianern die Langlauftitel abringen konnten. Ich tippe aber eher auf deren Staatsanwaltschaft, die als einzige weltweit nichts gegen Doping unternimmt. Selbst Lance Armstrong ist nun fällig. aber kein Spanier außer Contador, der aber bei der Tour de France und somit international belangt wurde. Ein Farce. Turniersport mit Spaniern. Überall die #1. Volleyball, Handball, Basketball, Golf, F1,Tennis …nur Eishockey fehlt denen noch.

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          • Mannohmann, du weißt einfach zu viel und ich bin zu müde, um jetzt was Gescheites dazu sagen zu können. – Außerdem komme ich ja aus einem Land mit Staats-Doping.

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            • Du wirst in diesem Jahr, dem mit EM + Olympia auch wenig Neues dazu finden. Da machen die Verleger dicht. Im letzten Jahr war es besser, da hatte ich aber einen Rechnerwechsel und die Links sind weg. Die mit dem Motto: Span. Staatsanwälte verklagen Journalisten, wenn die Doping bringen. Fuentes (der von /mit Jan Ullrich) wollte ja mehr sagen, als alle (außer Reporter und „Experten“) vermuten, Wahrscheinlich auch stillgelegt. Und die Staatsdoper hatten Mannschaftssport noch nicht drauf. HALT! Die 54er Kicker dann doch.
              Was gab es noch? Ach, erwachsene Kicker in Dortmund der Ära Championssieger 1995, die Zahnspangen brauchten. Guck „Lucio“ u.a. , normalerweise wächst der Kiefer mit 22 nicht mehr. Wenn „hier wird Ihnen geholfen“ verabreicht wird, aber schon. So, Schonung, schweres Spiel gegen die anderen Doper (Juventus, Zwangsabstieg, 2010, einige Tote in der Italoliga) morgen…

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            • Ich hoffe, du stürzt dich jetzt nicht vom Oberhausener Einkaufszentrum, weil die Azurros der deutschen Mannschaft so etwas von einen reingedremmelt haben, dass das eine Elfmetertor schon fast peinlich wirkte. Gut, man kann auch Elfmeter verschießen, aber das hat Özil den Zuschauern und seinem Trainer erspart.
              Wo und ob es im Sport sauber zugeht, das können nur die Spieler wissen – wenn sie denn wissen, was sie alles schlucken.
              So, jetzt gibt es wenigstens ein emotionsloses spannendes Finale.

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            • Ey, gucke Ragazza! Sindte Azzuri! Niente Azurros oder Köter vonne die Straße- wie bös ARD sagge! Diese Bastarde in die Televisione! ! Wo die Grappa nichte nur auffe die Haus geht, ganze sikka auche in Personal! Weiße doch Bescheid!
              MammaMia! Abba wer soll stürze vonne Centro, hatte Kollega geschriebe auf inne Bloggo. Isse bellissima Trick von Bayer Munic alles. Molto bene Experte da:
              http://dinkelschnitte.wordpress.com/2012/06/28/tatschel-uli-hoenes/#more-6680
              ….ja ja, Schließe mich dem ital. Kollegen an. Konnte seit 1970 die Blauen ja nicht ertragen, Aber wer gut Fußball spielt, darf gewinnen. Also nicht Spanien!

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            • Ich habe dir bei deinem „Tätschel-Artikel“ geantwortet!

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    • Mir hilft das Rechtschreibprogramm vor allem bei Tippfehlern. Es wird kaum jemanden geben, der alles richtig und nie einen Fehler macht, aber es geht um Sprachschludereien, die immer mehr überhand nehmen.
      Gute Nacht zu dir von mir

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    • Bellana, ich kann zu deinem Brunnen nicht kommentieren – das Kommentarfeld geht nicht auf. – Mich hätte der Brunnen unter bwz. mit Wasser auch interessiert!

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  5. Danke, das steht mir hier ja schon fast als Alterspräsidentin zu!
    Musste einfach mal gesagt werden, kann ja nicht immer nur Faxen machen.
    Lieben Gruß zu dir!

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  6. Habe ich ein Glück, dass meine Fuß- und Fingernägel so kurz sind, da kann sich nichts rollen 🙂
    Schön geschriebene Artikel, die nicht zu sehr mit füllenden Adjektiven überladen sind, treffende Worte für bestimmte Situationen gefunden haben und dazu dann noch eine flüssige Handlung haben – die lese ich auch sehr gern und das sind für mich die Sternstunden der Bloggerei.
    Überwiegend würde ich sagen, dass schöne Fotos willkommener sind als schöne Texte – also versuche ich, einen Kompromiss zu finden.

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  7. Und sie liefern, liefern, liefern. Der Spartensender aus Köln – auch Pielsender genannt- der sich von den mickrigen Gebühren ja kaum Personal leisten kann, meint aktuell zum Wetter:
    „Wie es wird, sagt Ihnen der Wetterbericht.“
    In meiner Lehre war der Bericht immer über Geschehenes zu verfertigen. Vorher, an der Front, auch. (Aber nicht von mir) Der Dudelfunk kann eben alles anders, nichts aber vernünftig.

    Und der noch: „Ich gehe nach ALDI“— ZU ALDI— „Wie? Schon zu?“ 😀 🙂

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  8. Genau, liebe Gesa, weil allen die deutsche Sprache zu schwer, zu lang, zu fremd und zu deutsch ist, sagen sie lieber : „Coffee to go, Tiger wash (an einer Waschanlage), Car cleaning oder oder oder.
    Wenn manche oder ein spezieller Komiker auch nur einen Satz sagt bzw. den Mund aufmacht, mache ich die Ohren zu und wechsle den Sender.
    Aber schön, dass hier noch einige sind, die die deutsche Sprache mit ihren Schwierigkeiten lieben, nutzen und erhalten wollen.

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  9. Beginne ich mal am Ende. „Roter, bete!“ Ich meine, das sagte in Winnetou 3 der Schurke Rollins zum Häuptling Weißer Büffel.
    Ein Bild höher, bei der Fehlersuche, da sehe ich das Kreuz. Die für Kinder richtige Reklame ist aber:
    http://preview.tinyurl.com/liebe-Kinderchen
    Weiter geht die Hatz: Lieblingschild = http://www.bilder-hochladen.net/files/big/a324-4t.jpg
    Hui, der Regen setzt aus.
    Muss mal eben weg. Und draußen ist es eh besser ALS WIE drinnen, yeah!

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    • Ach Blinkfeuer, du bist doch immer für eine Supererklärung gut: „Roter, bete“ – das verstehe ich, nur würde ich das nicht gern in meinem Fischsalat stattfinden lassen.
      Ich bin natürlich deinem Link zum Kreuz nachgegangen. Jetzt weiß ich, ich wurde als Kind zu wenig mit diesem Getränk abgefüllt, so dass zu wenig Gehirnzellen abgestorben sind und ich mich jetzt so oft über den Schwachsinn um mich herum aufrege.
      „als wie“ ist immer richtig, zumindest 50 % davon 🙂
      Jetzt muss ich den Kommentar erst mal abschicken, sonst ist er wieder im Datennirwana, wenn ich mir den zweiten Link noch einmal ansehen will.
      Jetzt habe ich geguckt – eine Diskussion über das idiotische Apostroph am Ende oder überhaupt fange ich jetzt nicht mit dir an!!!!!!

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  10. Letzt las ich auf einem Schild *Geschlechterfriedhof* ??? Die Gedanken sind frei und dazu fällt mir so einiges ein (gelesen in SH).
    Und Deutsch war in Schulzeiten mein ungeliebtes Fach, ich habe die englische Sprache stets vorgezogen. Meine 3 Nachwuchstalente allerdings haben mich erfolgreich *therapiert* – mehr zwangsweise.
    Also habe ich mich ge/verbessert….nicht immer, aber immer öfter 🙂
    LG Isis

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  11. Ein interessantes Thema, zu dem man ganz viel schreiben kann. Was die Roten Bete anbetrifft, so gilt letzen Endes für mich der Duden:
    http://www.duden.de/rechtschreibung/Rote_Bete_Salat

    Grammatik wurde und wird unterrichtet, aber das bringt in der Muttersprache nicht viel. Da ist eher das ‚leuchtende Beispiel‘ angesagt, was natürlich in den Fällen, die du zeigst, fatal ist. Wenn das Schule machen würde!

    Ist dir übrigens schon mal die Sache mit dem ‚weil‘ aufgefallen? Mir tut das richtig weh, weil *es beleidigt mein Sprachempfinden*. Und bei *Gallerie* gucke ich lieber schnell weg, weil *mir kommt sonst die Galle hoch*. Aber … es gibt Schlimmeres als Rechtschreibfehler.

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    • So wie ich jetzt in der letzten halben Stunde muss sich Helen Keller ein Leben lang gefühlt haben: Im Starkregen Fahrrad gefahren, durch Kapuze und Sturzhelm und sowieso nichts gehört und durch Regen auf der Brille nichts gesehen.
      Ich habe die deutsche Grammatik richtig und endgültig begriffen, als ich in der 7. Klasse Lateinunterricht genommen habe. Diese logische Sprache ist ja ohne Grammatik überhaupt nicht zu „lösen“ und vor allem nicht zu verstehen.
      Vielleicht bin ich auch so auf „Fehler“ geeicht, ich habe lange Zeit für unser großes Unternehmen in allen Veröffentlichungen Korrektur gelesen.
      Ich werde mal in der nächsten Zeit verstärkt auf alles achten – und dann meinen Fehlererkennungsmodus wieder gegen Null schrauben, sonst bekomme ich ja den Inhalt gar nicht mit *lach*

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  12. Danke für die Unterrichtsstunde, liebe Clara 🙂 Ja, wir haben das alles noch in der Grundschuld gelernt. Vielleicht liegt es aber auch am Computerzeitalter, dass man etwas schludriger wird. Wir können das wohl noch besser als die jungen Leute. Trotzdem, Kroküsse würde mir gut gefallen 🙂

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    • Ute, es gibt ja Gegenden – ich glaube im Ruhrgebiet – da wird das Wort „Spaß“ wirklich mit 3 s gesprochen, nämlich Spasss. Dass die da am Ende kein ß hören, könnte ich verstehen – warum sie es bei all den anderen Fällen nicht hören, weiß ich nicht. Die können doch nicht alle unmusikalisch sein 🙂
      Ute, warte noch ein ganz kleines Weilchen, dann kann jeder schreiben und sprechen wie er will – hat er Glück, wird er verstanden, hat er Pech, muss er es mit anderen Sprachfragmenten versuchen.
      Und jetzt ein Krokus-Küsschen für dich!!!!

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  13. Tja.
    Als gewesene Deutschlehrerin sage ich, dass mir im Wesentlichen an der Sprachgestaltung etwas lag, und dass die Kinder schöpferisch mit Worten umgingen. Klar, Rechtschreibung und Grammatik gehört da zum Rüstzeug. Wenn aber ein Kind trotz gewaltiger solcher Defizite eine grandiose Geschichte auftischte, sprang natürlich eine gute Note meinerseits dabei raus….hupf, hupf…..
    Gruß von Sonja

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    • Habe ich doch wieder Kommentar-Mist gemacht, ich wollte zwei Sachen auf einmal erledigen – und bums, war der Text an dich weg.
      Wir wollen mal nicht darüber reden, wenn einem Schüler / einer Schülerin bei bestem Bemühen trotz schlechten Sprachgebrauchs eine bessere Note zukommt als vielleicht gerecht. – Aber wenn schon Werbe- oder Schilderagenturen solchen Mist verzapfen, dann kann ich das nicht mehr entschuldigen: „Uns bitte nicht mit Steine bewerfen!“ Ob der Tierpark nach Buchstaben bezahlen musste und sich deswegen für die „n“-lose Variante entschieden hat???
      Lächelnden Gruß von Clara

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  14. Bei einem Bekannten steht an der Haustür: Die Haustür ist 10.00 bis 7.00 Uhr abschließen. Na toll, die hat einen Job, Nachtschicht, aber immerhin. 😀

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    • Gudrun, bei solchen Schildern lasse ich schon fast Milde walten, weil ich denke, die können nur Ausländer geschrieben haben, weil soooooooo schlecht kann doch niemand Deutschsprachiges schreiben. – Und sollte die nicht stattdessen von 22.00 Uhr bis 7.00 verschlossen werden, die liebe Haustür. – Mit der 24-Stunden-Anzeige ist das ja auch so ein Ding. Bei offiziellen Angaben sollte man schon zwischen Frühstückszeit und Nachtmahlzeit unterscheiden 🙂

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      • Nee, das war ein urdeutscher Hausmeister! 😀

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        • … aber wir wissen nicht, bis zu welchem Klassenabschluss er es geschafft hat.
          Hier im Park hat eine ganze Werbeagentur Sch… gebaut. Die Schilder hingen zu zig Exemplaren. – Oder sie lagen schon fertig auf Halde und waren ohne n am Ende preiswerter 🙂

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  15. Liebe Clara, danke. Hatte wieder viel Vergnügen beim Lesen. GLG Leonie

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  16. Nun: nicht jeder macht den Blödsinn der Schlechtschreibreform mit – gerade die ß-Regelung ist unsinnig wie auch die der Getrenntschreiberei. Und so finde ich im dritten Bild nach Rechtschreibung nur zwei Fehler in den Jahren. (Übrigens gab es auci die Regelung, daß Zahlen bis zwölf als Wort geschrieben werden sollen. Damit hätt‘ ich dann vier Fehler gefunden.)

    Nix für ungut!

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    • Eine Meinung zu dem letzten Beispiel mit den „roter Bete“ wäre mir äußerst willkommen gewesen. Die auf der Packung aufgedruckte Schreibweise hört sich grauslich an, doch heißen die Dinger wirklich „rote Beete“
      Emil, ich finde die jetzige ss/ß-Regelung sehr viel sinnvoller als die alte, für Kinder auf jeden Fall nachvollziehbarer, da sie ihr Gehör einsetzen können, um zu wissen, ob ein Doppel-s oder ein ß hingehört. Der „Ruuuuuuuuuß“, der ja gefühlt mit drei u gesprochen wird, hört sich doch ganz anders an als ein „Flusssssssssss“ oder „Kusssssssss“, wo das u schon so kurz gesprochen wird, dass man es fast nicht mehr hört. Das „Flieeeeeeeeeeeeeeß“ dagegen erarbeitet sich sein ß durch den langen Vokal.
      Muss mit ß am Ende müsste folgerichtig „muuuuuuuuuuss“ gesprochen werden und wird es auch beim Lesen, wenn es kleinere Kinder machen.
      Ich habe insgesamt den Eindruck, dass die „ß-Gebraucherei“ mehr eine Glaubens- denn eine Wissensfrage ist. 🙂 😉

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    • Wenn ich da mal widersprechen darf bzw. eine andere Meinung kund tun … An der ganzen Rechtschreibreform halte ich gerade die ß/ss-Regelung für das einzig Gute und Logische. Maße mit langem ‚A‘ und Masse mit kurzem. Und das sollte dann auch gelten (wie bei ‚rate‘ und Ratte‘), also nicht Kuß, sondern Kuss, denn das ‚U‘ ist kurz geprochen. Das finde ich sehr logisch.
      In anderen Bereichen nehme ich mir auch die Freiheit, zu schreiben, wie es lesbar ist, also nicht Rechtschreibreformschwierigkeitenlisten, sondern Rechtschreibreform-Schwierigkeitenlisten 😉

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      • Liebe April, du hast dem Emil widersprochen, mich aber mit meiner falschen Schreibweise der Beete nicht korrigiert. Ich sehe tatsächlich, dass die Fischsalatbestandteile „rote Bete“ heißen – aber dann müsste es doch auf der Packung zumindest heißen: „mit roten Beten“, denn es ist ja eindeutig der Dativ.
        Ich erinnere mich an meine Sekretariatszeit. Ich sollte mal ein Komma setzen, wo es partout nicht hingehörte. Mein Chef, ein sehr netter und auch sehr kluger Mann, bestand aber auf diesem Komma. Zum Ausgleich nahm ich mein Aktenzeichen raus und wir waren beide zufrieden.

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