… könnte natürlich jetzt bei sommerlichen Zeiten und diesen tropischen Temperaturen eine durchaus natürliche, sehr angenehme Sache sein, die in allen Seen und Meeren Deutschlands, Europas oder der Welt stattfinden könnte, ohne dass es eine Zeile im Blog erforderlich machte.
Wenn Clara aber an einem 1. Mai bei 8 ° C Wassertemperatur unfreiwillig, förmlich zwangsweise ins Wasser der Hamburger Außenalster geschickt wird, ist das mehr als unangenehm und für mich berichtenswert.
Wenn dann einige Monate später ein erneuter Versuch unternommen wird, dieses „Ertränkungsmanöver“ in den einströmenden Fluten der Nordsee in dem schönen Badeort St. Peter Ording zu wiederholen (die Presse war vor Ort und wird berichten), könnte doch eine gewisse Skepsis aufkommen: Steckt hier Methode dahinter?
Methode nein, „Dummheit“ ja.
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Und wie ging die Ertränkungsaktion vor sich?
Die Außenalster ist groß, tief und nass und zu frühlingshaften Zeiten auch noch kalt.
Der Segel“meister“ Heiko L. und seine vollkommen ahnungslose Elevin Clara H. wollen auf einer Conger-Jolle (so ziemlich das lökrigste, was es unter den Jollen gibt) ansegeln, also die Saison eröffnen.
Ich verlangte nach einer Schwimmweste, worüber Heiko leicht spöttisch lächelt, sie mir aber gibt. Da ich nicht vollkommen segelunerfahren war, bemerkte ich vor dem Ablegen (alt)klug, das Schott zum „Laderaum“ doch besser zu schließen. Auch hier nur ein mitleidiges Lächeln des „Kapitäns“, diesmal allerdings ohne die Sache auszuführen.
Und noch so einen belächelten Vorschlag mache ich, nämlich die Persenning (Abdeckplane) an Land zu lassen, da sie ja unterwegs nicht gebraucht wird. Doch der „kluge“ Käpt’n belässt sie im Laderaum, dessen Luke …, na, ihr wisst schon.
„Dummes Geschwätz von Greenhorns, muss Segeloldie nicht drauf hören!“ – diese Gedanken müssen Heikos graue Zellen gewälzt haben.
Also Leinen los – schöner Wind, schöne Böen, schöne Fehler von der Jollenelevin.
Wie es kam, dass der Kapitän plötzlich im Wasser schwamm statt an der Pinne zu sitzen, das Boot zuerst auf die Seite kippte und später ganz herumrollte, so dass es mit dem Mast im Schlamm steckte, kann ich leider weder nachvollziehen noch genau beschreiben.
Meine Erinnerungen an diese Momente: „Sehr kalt und sehr nass!“
Da lange Jahre vorher ein guter Freund unserer Familie beim Ansegeln ertrunken war, weil er einen Mitsegler zurückholen wollte, der ans Ufer schwimmen wollte, spielte sich bei mir ungutes Kopfkino ab, zumal auch die vorher so vehement eingeforderte Schwimmweste durch die darüberliegende Vliesjacke zu gut geschützt wurde und sich nicht automatisch mit Luft füllte.
Plötzlich sah ich den am Steg so lachenden Kapitän hektisch nach untergehenden Sachen tauchen, aber sowohl seine Tasche mit den Wohnungsschlüsseln als auch die Persenning waren schneller auf dem Grund als er zupacken konnte.
Meinem bibbernden Elend machte die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) mit einer warmen Decke ein Ende, nachdem sie mich aus dem Wasser gezogen hatten. Zitternd konnte ich zusehen, wie Heikos Boot, das übrigens den leicht irreführenden Namen „Einer geht noch“ trug, gedreht wurde und wie die Männer über die offene Luke den Kopf schüttelten.
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Dieses war der erste Streich (des gemeinsamen Ins-Wasser-gehen), der zweite folgt sogleich (genau in sieben Tagen).
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Diesen dummen Spruch: „Und wenn sie nicht …, dann segeln sie noch heute“ kann man ja hier schlecht anbringen.
Aber wenn Heiko jetzt nicht dem himmlischen Fährmann zur Hand ginge, wäre es vielleicht zu solch ähnlichen Situationen gekommen, wie auf dieser Fotomontage zu sehen ist. – Die Kleideraufnahmen sind alle mit Selbstauslöser fotografiert. Diese Einstellung im Apparat und die richtige Position für die Kamera zu finden – das waren Herausforderungen der besonderen Art, bei diesen Temperaturen!
Das Kleid, das ich mir wegen übergroßer Hitze und tropfenden Schweißes heute gekauft habe, wollte Frau Doktor sehen. Bitte, voila!